Modernes, vor allem urbanes Leben, geschieht immer dichter und mit hohem Tempo, mit manchmal unmenschlichen Anforderungen für alle Beteiligten. Bemächtigung des privaten Raums, der Zeit, -Leben
soll möglichst kontrollierbar sein. Rückverbindung und Sinnhaftigkeit zu leben sind selten Thema. Der Tod hat keinen Platz, ist störend, begegnet fast wie einem Unfall.
Würdiges Sterben und die Sterbebegleitung sind zunehmend eine kulturelle Herausforderung.
In der heutigen Gesellschaft sind Leistung per se und die fast permanente, verengte Bewußtseinsfokussierung auf Ziele ein
hoher Wert. Hingegen das Einnehmen einer offenen, hinterfragenden Haltung zum Sinn und Ursprung des Lebens kollektiv noch fremd. Am Ende eines Lebensweges tauchen deshalb Fragen auf, verändern
sich Sichtweisen, Werte.
In der Hospizbewegung ist immer wieder gefragt und wird als wünschenswert dargestellt ein Beistand, getragen von einer besonderen, inneren Haltung:
Sich Zeit für den Sterbenden zu nehmen, ohne etwas erreichen zu wollen. Mit wenigen Worten oder nur über den bewussten, freien Atem, gänzlich in Stille zu „kommunizieren“. „Nur“ dasitzen,
Zulassen können. Wenn es darum geht, diesen Prozessen Raum zu geben, dieser Haltung Ausdruck und Präsenz zu verleihen, kann die herzviola® eine dienende Funktion einnehmen. Sie kann bei
intrinsischen Prozessen Menschen führen: hin zu einem ruhenden, offenen Bewusstsein.
Wie eine Hospizkraft es treffend formulierte: helfen, „ganz bei mir und ganz beim Anderen zu sein“.
Was wird mithilfe der herzviola® erfahren?
Menschen durchleben auf ihrem Sterbeweg die verschiedensten Bewußtseinszustände. Währenddessen verändert sich ihr Hörsinn: er wird besonders fein und ist mit dem, wie er zuvor
war nicht mehr vergleichbar; Inhalte treffen stärker und nahezu ungefiltert auf die Psyche des Menschen.
herzviola® geht mit dieser Bedürfnislage gesteigerter Offenheit, Verwundbarkeit und dem Wunsch nach geschützter Intimität und Innengewandtheit entsprechend um, indem allein schon ihre Tonstärke
sich ganz zart verhält.
Noch wichtiger in diesem Zusammenhang: durch ihre sanfte, friedliche Tonqualität gestalten sich Kommunikation und Beistand unaufdringlich. Auch Angehörige und das soziale Umfeld können für sich
selber leichter mit den besonderen Erfordernissen des Verwandlungsprozesses in Resonanz gehen. Die herzviola® kann diesen Schutzraum – (Palliativ, lat. „Pallium“=„Schutzmantel“)
– real erlebbar machen. Ihre Anwendung fördert eine stabile Situation, schenkt Erleichterung und das Gefühl des Angenommensein. Den Empfangenden, lädt die herzviola® ein, sich seiner emotionalen,
körperlichen und seelischen Befindlichkeit in einer Weise bewusst zu sein, die er und sein Begleiter besser annehmen kann.
Wie hilft die herzviola® konkret dabei?
Sie wirkt über den Atem. Unterstützt darin, ihn zu spüren, frei zu lassen, sodass er sich natürlich und mühelos vertiefen kann. Die herzviola® wurde als Werkzeug entwickelt, das konzeptionell über eine verfeinerte Wahrnehmung hilft, guten Kontaktaufbau sicher zu stellen. Fragen und Nöten im Raum achtsam und emphatisch zu begegnen.
Für den richtigen Umgang mit der herzviola® muss man nicht Musiktherapeut sein.
Ganz im Sinne des palliativen Gedankens werden kleine Impulse achtsam gegeben, die in der stillen Kommunikation lösend wirken, Zuversicht und Perspektive vermitteln. Es mag sich auch rascher herauskristallisieren, was gerade wesentlich ist, ob es gut wäre darüber zu reden oder einander im Schweigen mitzuteilen.
Der therapeutische Nutzen der herzviola® ergibt sich zwingend aus der Art wie sie im Hinblick auf ihre heilpädagogische Aufgaben konstruiert wurde: äusserst
resonanzfähig. Ihr kontemplativer Grundcharakter beruht auf geistigen, quantenphysikalischen Gesetzmäßigkeiten. Das handgefertigte, naturbelassene Saiteninstrument ist gemeinsam mit dem
herzviola®-Bogen im therapeutischen Alltag flexibel: gezupft gibt es z.B. achtsamkeitsfördernde Impulse, geklopft breitet sich sanfte Stille
aus.
Besonders aber der angestrichene Ton mit seinem vielschichtigen Tonspektrum berührt das Herz und eignet sich ebenfalls für die begleitende Person als Zentrierungshilfe. So entstehen gegenseitige Präsenz und Vertrauen kräfteschonend.
Die hohe Resonanzfähigkeit und Feinheit bewirken eine Spiegelung im Körper-und Atembewußtsein.
Worin unterscheidet sich die herzviola® von anderen Klang-Therapiewerkzeugen?
Neben den pragmatischen Vorteilen der Handlichkeit und der kinderleichten Handhabung bei allen drei Klangarten, ist es besonders die Qualität gestrichenen, singenden Klanges. Die
Tonwelt der herzviola® ist so beschaffen, dass sie aufgrund ihrer Einfachheit und archetypischen Besonderheit, (ihr Klang ist kulturell nicht vorbelastet) den Empfangenden in
kürzester Zeit gut mit sich verbindet. Kein Lied, auch keine musikalische Formensprache, kein Klang, kein Ding, nichts im Außen ist wichtiger, als der Empfangende selbst. Es wird vorrangig die
augenblickliche Erfahrung im Herzen lebendig. Dem Herz als Sitz von Allem im Leben Gelebten, aber auch Herz als Tor zur Ewigkeit.
So können Menschen sich ihrer bevorstehenden Verwandlung öffnen.